Hörsturz – wir informieren über Ursachen, Vorbeugung und Umgang mit dem Hörsturz

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Okt 2020

Was ist ein Hörsturz?

Unvermittelt und wie aus dem Nichts – so überrascht ein Hörsturz in der Regel Betroffene. Ganz plötzlich klingen alle Geräusche leise und dumpf und es gibt ein Druckgefühl im Ohr. Fast, als ob das Ohr verstopft ist. Für Betroffene ist das eine beängstigende Erfahrung.

Ein Hörsturz ist eine meist einseitige Störung des Schallempfindens, bei der die Sinneszellen im Innenohr, in der Hörschnecke, gestört sind. Die Hörminderung  tritt auf einem Ohr auf, seltener auch auf beiden und kann unterschiedlich schwer sein. Der Hörsturz kann gering ausgeprägt sein oder zu einem kompletten Hörverlust führen. In vielen Fällen kann es zusätzlich zu Schwindel und Ohrensausen (Tinnitus) kommen.

Jährlich erleiden etwa 16.000 Menschen in Deutschland einen Hörsturz. Frauen und Männer sind dabei annähernd gleich betroffen. Wir erklären, welche Ursachen es für einen Hörsturz geben kann, wie er behandelt wird und wie langfristig Betroffene mit ihrer Hörsituation umgehen können.

Ursachen für einen Hörsturz

Wie entsteht ein Hörsturz? Diese Frage ist im Einzelfall meist nicht zu klären – auslösende oder verursachende Faktoren lassen sich nicht feststellen. Tatsächlich handelt es sich beim Hörsturz um eine sogenannte Ausschlussdiagnose. Das heißt, um einen Befund, der sich aus dem Ausschluss aller anderen möglichen Erkrankungen mit den gleichen Symptomen ergibt.

Als mögliche Ursachen für einen Hörsturz kommt eine ganze Reihe an Faktoren infrage. Experten nehmen an, dass vor allem akustische Traumen und Durchblutungsstörungen in der Hörschnecke eine Rolle spielen. Dazu kommen weitere Umstände wie Salzmangel, Entzündungen oder Nervenschäden im Innenohr, chronischer Stress sowie Bewegungsmangel.

Verschiedene gesundheitliche Aspekte können einem Hörsturz Vorschub leisten. Dazu gehören starker Alkoholgenuss und Rauchen. Übergewicht, Bluthochdruck, hohe Cholesterinwerte und Diabetes können ebenfalls Einfluss auf das Krankheitsgeschehen haben.

Wie erkenne ich einen Hörsturz?

Die typischen Symptome für einen Hörsturz sind ein taubes Gefühl im Ohr, als ob Watte im Gehörgang steckt, und Lärmempfindlichkeit. Beim Hörsturz tritt die Hörminderung oder Taubheit meist nur auf einem Ohr auf. Ein Warnsignal im Vorfeld kann ein plötzlich auftretender Tinnitus sein. In schweren Fällen leiden Betroffene unter teils starkem Schwindel. Ohrenschmerzen treten dagegen nicht bei einem Hörsturz auf.

Hörsturz-Arten

Es gibt verschiedene Hörsturz-Arten, je nachdem welche Bereiche des Hörens beeinträchtigt sind. Dies wirkt sich dementsprechend auf die einzelne Hörminderung der Betroffenen aus. Man unterscheidet hier nach Hochton-, Mittelfrequenz- und Tiefton-Hörstürzen, die die Hörfähigkeit in den verschiedenen Tonfrequenzen beeinträchtigen.

Wie kann man einem Hörsturz vorbeugen?

Was kann man tun, um nicht von einem Hörsturz betroffen zu sein? Da die genauen Ursachen eines Hörsturzes bislang nicht ganz klar sind, gibt es für die Vorbeugung lediglich allgemeine Tipps. Ruhe ist dabei der wichtigste Aspekt: Vor allem für die Ohren. Achten Sie bewusst auf die Lärmquellen in ihrem Alltag – zum Beispiel bei der Arbeit oder beim Musikhören – und versuchen sie sie zu reduzieren. Dazu kommt die Vermeidung von Stress oder zumindest die aktive Entspannung, um ihm entgegenzuwirken. Und auch einer gesunden Ernährung wird eine positive Wirkung nachgesagt.

Wie wird ein Hörsturz behandelt?

Bei etwa der Hälfte aller von einem Hörsturz Betroffenen verschwinden die Symptome wieder von alleine. Trotzdem sollte man einen Hörsturz sehr ernst nehmen – in den schwereren Fällen ist eine zeitnahe Behandlung wichtig für eine vollständige Genesung. Je früher er behandelt wird, desto besser stehen die Heilungschancen. Deshalb sollte bei Verdacht auf Hörsturz umgehend ein HNO-Arzt aufgesucht werden.

Der Arzt klärt zunächst ab, ob andere Beschwerden vorliegen könnten. Er stellt die Diagnose Hörsturz dann per Ausschlussverfahren. Dabei kommen Ohrmikroskopie und Hörtests zum Einsatz. In leichten Fällen ist oft keine medikamentöse Behandlung erforderlich. Bei schwerwiegenderen Diagnosen wird Kortison in Tablettenform oder als Infusion genutzt. Das Medikament hat eine abschwellende und entzündungshemmende Wirkung in den betroffenen Bereichen des Innenohrs. Zahlreiche Studien haben die Wirksamkeit von Kortison bei Hörsturz belegt, auch wenn die genauen Ursachen der Erkrankung noch nicht abgeklärt sind.

Eine bleibende Hörschädigung durch einen Hörsturz ist eine schwierige Diagnose für Betroffene. Stellt sich in der ersten Zeit keine deutliche Besserung ein, müssen sie sich mit einer dauerhaften Einschränkung auseinandersetzen. Hörgeräte nehmen dann eine besondere Rolle ein, um den Verlust der Hörfähigkeit so weit wie möglich aufzufangen. Auch begleitende Symptome wie ein Tinnitus können durch Hörgeräte langfristig abgemildert werden.

Sollten Sie selbst betroffen sein oder allgemein Fragen zu diesem Thema haben, dann sprechen sie uns gern an. Vor allem für die optimale Auswahl und individuelle Einstellung von Hörgeräten für Patienten mit Hörsturz verfügt das Team von Hilkenbach Hörwelten über jahrelange Erfahrung.